Mit einem ungefähr hundegroßen Loch im Herzen mussten wir uns vorletzte Woche von unserer Bürohündin Ilva verabschieden.
Als sie vor etwas mehr als zwei Jahren mit 8 Jahren auf dem Buckel adoptiert wurde (bzw. sich selbst adoptiert hat, wie es so oft geschieht), standen ihre Chancen nicht optimal. Nach erfolgreicher Krebsoperation und Behandlung der Bisswunden und Entzündungen, die sie im Tierheim erlitten hatte, durfte unser ehemaliger Straßenhund endlich durchatmen.
Wir glauben, dass die letzten beiden Jahre wohl die schönsten ihres Lebens waren. Wenn sie nicht zu Hause auf einem ihrer unzähligen Kissen schnarchte oder im Grünen herum“tollte“ (sie war nicht mehr die Jüngste), dann lag sie mit unfehlbarer Sicherheit irgendwo im Büro im Weg herum. Die Ortswahl erfolgte strategisch: Wo die meisten Leute durchmüss(t)en, kann man am meisten Streicheleinheiten ergattern. Mit ihrer ruhigen Art (solange kein Essen in greifbarer Nähe war) und den großen, braunen Kulleraugen machte sie sich selbst Hundeskeptiker zum Freund. Trotz der Dinge, die sie in ihrem Hundeleben durchmachen musste (als Beweis trug sie ein Projektil im Körper), schenkte sie uns ihr Vertrauen und Zuneigung. Dies hieß manchmal ein High-Five ins Gesicht oder eine feuchte Hundenase auf die Wange.
Vor vier Wochen wurde dann erneut Krebs diagnostiziert – diesmal waren beide Nieren und mindestens die Leber betroffen. Dann ging es ganz schnell, sie baute täglich ab. Da klar war, dass es auf’s Ende zuging, haben wir es nochmal richtig krachen lassen, und zwar mit ihrer großen Liebe im Leben: Essen. Schließlich wurde sie friedlich und schmerzlos zu Hause eingeschläfert.
Ilva war ein wundervoller Hund – entspannt, aufgeschlossen, mit den richtigen Lockmitteln verspielt und immer für eine Mahlzeit zu haben. Sie hat den Büroalltag massiv aufgewertet und hat das Leben der Menschen um sie so viel schöner gemacht.
Sie wird uns sehr fehlen. Wir hoffen, dass es ihr jetzt besser geht.
